Unser Kompetenzzentrum Familie bringt mit einem Fahrradprojekt für Mamas ein Stück Autonomie ins Rollen
Vom 5. bis 9. August veranstalteten wir in Kooperation mit Bike Bridge gemeinsam mit dem Nachbarschaftswerk Haslach wieder einen Fahrradkurs für Frauen. Für die Teilnehmerinnen war es ein mutiger Schritt zu mehr Bewegungsfreiheit und Autonomie – und es hat allen großen Spaß gemacht.
Aller Anfang ist schwer. Das gilt ganz besonders fürs Fahrradfahren, wenn man nicht das Glück hatte, dies schon im Kindesalter zu lernen. Was für uns Freiburger:innen selbstverständlich erscheint, ist es für viele Klientinnen des SkF Freiburg leider nicht. Schließlich hatten nicht alle in ihren Heimatländern die Möglichkeit, Fahrrad fahren zu lernen und für Erwachsene ist es nun einmal eine größere Herausforderung. Schließlich scheint es dann nicht mehr so selbstverständlich zu sein, auf einem Fahrrad das Gleichgewicht zu halten und dabei nicht zu stürzen.
Im vergangenen Jahr startete unser Kompetenzzentrum Familie zum ersten Mal mit einem Fahrradprojekt für Frauen aus unseren Gruppenangeboten, das auf Resonanz stieß. Nun haben wir uns noch einmal dafür stark gemacht und dank Fördergeldern und Spenden konnte das Gemeinschaftsprojekt mit dem Nachbarschaftswerk Haslach noch professioneller durchstarten. Claudia Uhler von unseren Frühen Hilfen und Mascha Gerlach vom Nachbarschaftswerk Haslach absolvierten im Vorfeld einen „Train-the-trainer-Schein“ beim Freiburger Verein Bike Bridge und organisierten mit Unterstützung von zwei Trainerinnen von dort einen 4-tägigen Kurs für Frauen aus unserem Offenen Treff in Haslach.
Vier Teilnehmerinnen – aus Afghanistan, Russland und dem Irak – hatten sich gemeldet und wurden Schritt für Schritt an den Umgang mit einem Drahtesel herangeführt. Gestartet wurde mit Gleichgewichtsübungen und Übungen zum Kurvenfahren auf dem Roller, bevor das ABC der einzelnen Fahrradteile am „lebenden Objekt“ demonstriert und die Bedeutung der Verkehrsschilder erklärt wurden. Erst dann durften sich die Frauen aufs Fahrrad wagen, während ihre Kinder mit unserer Kinderbetreuung spielten. Nach anfänglichen Berührungsängsten fassten die jungen Frauen und eine ihrer Töchter, die es auch versuchen wollte, mehr Mut und trauten sich immer mehr zu. Zwischendurch gab es ein gemeinsames Picknick zur Stärkung und allerlei Grund für einen regen Austausch.
Zwei der Mütter und die sechsjährige Tochter konnten am Ende des Projektes alleine Fahrradfahren. Die beiden anderen brauchen noch etwas Unterstützung, werden es aber hoffentlich demnächst auch schaffen. Nun heißt es für die fahrradfahrenden Mütter: Üben, Üben, Üben. Wir wünschen ihnen dabei weiter viel Erfolg und Freude an der neu gewonnenen Bewegungsfreiheit.